20:30 Ankunft bei Dunkelheit am Flughafen in Bamako. Seit unserem letzten Besuch 2012 wurde ein komplett neues Flughafengebäude errichtet, dass deutlich größer ist als das alte und sogar über zwei Gates mit Flugastbrücken verfügt – trotzdem docken wir dort nicht an und werden die 100m mit dem Bus zum Terminal gebracht. Schon am Gepäckförderband steigt mir der vertraute Duft von Caritébutter in die Nase, mit der sich wohl ein Mann neben mir zur Pflege eingerieben hat. Ich nehme meinen sauberen Koffer vom Band, lasse ihn zum Durchleuchten durch eine Maschine laufen und bekomme ihn mit den ersten roten Staubspuren wieder zurück. Roter Staub ist in Bamako einfach überall, auf den Straßen, in der Luft, in den Häusern und jetzt, wo ich so vor mich hin tippe, spüre ich wie er sich auch langsam in meine Laptoptastatur frisst. Auf dem Parkplatz besteigen wir ein Taxi, das wie ein alter Traktor klingt, die Frontscheibe ist gerissen, der Tacho läuft schon lange nicht mehr und die hintere rechte Scheibe klappert manchmal so laut, dass ich kaum verstehen kann, was Herman mit dem Taxifahrer erzählt. Es riecht nach Staub und Abgasen… Bamako
Auf der anderen Seite des Nigers erreichen wir in einer Seitenstraße unser unglaublich nobles Hotel mit zwei Wächtern, einem Pool, den wir wohl nie besteigen werden, fünf Zimmern und einem Restaurant auf dem Dach, also im ersten Stock. Da Herman noch Grippe hat und ich gerade krank werde genehmigen wir uns unser erstes Abendessen im Hotel. Ich lehne mich zurück und bin froh angekommen zu sein. Mit Thai Curry auf dem Teller und Buena Vista Social Club im Hintergrund geht der erste Tag in Bamako zu Ende…